Samstag, 17. Mai 2008

Scheu aber Rebe

Die Rebe selbst?
Nach Georg Scheu benannt und 1916 erstmals gezüchtet! Diese scheue Rebe ist eine Kreuzung aus einer unbekannten Wildrebe und dem Riesling, die erst bei vollständiger Reife einen Qualitätswein mit subtilem und rassigem Aroma von schwarzen Johannisbeeren und Grapefruit erzeugt.

Die Weine aus der Scheurebe werden oft als Süß- oder Dessertwein ausgebaut. Heute ist die Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey - die ehemalige Wirkungsstätte von Georg Scheu - nach Ablauf des Sortenschutzes bei der jetzt „freien“ Sorte Scheurebe als Erhaltungszüchter beim Bundessortenamt eingetragen. Laut neueren genetischen Untersuchungen der Rebe stellt sich die Abstammungsfrage wieder. Der Riesling konnte als Elternteil belegt werden, als zweite Rebsorte ist aber lt. Dr. Regner in Klosterneuburg der Silvaner auszuschließen. Es gibt Hinweise auf eine (mittlerweile verloren gegangene) Wildrebe.

In Österreich, wo sie unter dem Namen Sämling 88 angebaut wird, ist die Sorte flächenmäßig praktisch bedeutungslos, allerdings werden daraus einige der herausragenden edelsüßen Weine rund um den Neusiedler See und in der Südsteiermark gewonnen. Vor allem die Sämling-88-Trockenbeerenauslesen von Hafner und Kracher wurden weltweit immer wieder bei Weinwettbewerben ausgezeichnet.
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